Schloss

Die ersten Franken bauten ihre Lehmhäuser und Stallungen dorthin, wo heute das Schloss steht. Nicht weit entfernt fließt die Urft vorbei, so dass das Vieh nahe dem Gehöft wasserreiche Weiden hat. Im 10.Jahrhundert verschwanden die Gaugrafschaften als Verwaltungsbezirke, die Grafen und Edelherren kämpften untereinander. Das Herrengeschlecht von Schmidtheim wurde 1196 erstmals urkundlich erwähnt. Es umgab seine Wohnstatt mit einem Wassergraben und besaß jetzt eine Wasserburg.

1340 verkaufte das Geschlecht von Dollendorf die Unterschaft Schmidtheim an Blankenheim, zu dem es künftig mehr als 450 Jahre gehörte.                                              

Eisenanker geben als Baubeginn des heutigen Schlosses das Jahr 1627 an.   Das Wappen trägt einen Stein oberhalb des gebauten Torhauses, das mit der tonnengewölbten, drei Meter breiten Durchfahrt, der einzige Zugang zum Schloss ist.  Es wurde ein Garten an der Westseite des Schlosses angelegt und eine Steinbrücke gebaut, die Wirtschaftshof und Schlosshof verbindet.

1816 erhob der preußische König Franz Ludwig Beissel von Gymnich in den erblichen Grafenstand. Sein Sohn Richard wurde 1829 Landrat von Gemünd, dann bis 1863 erster Landrat des Kreises Schleiden.                                           

Von 1881-1931 stand Graf Otto dem Hause Schmidtheim vor, als Landrat und Polizeipräsident in Koblenz, Landrat in Bergheim, Angehöriger des Preußischen Herrenhauses, königlicher Kammerherr, Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages und Vorsitzender des Provinzialausschusses.  Es blieb wenig Zeit für Schmidtheim: 1890 ließ er die Wassergräben zuschütten, die Fläche wurde in die Gartenanlagen miteinbezogen. Graf Otto verteilte seine Stammgüter noch vor seinem Tod 1931 an die fünf Söhne. Graf Karl fiel mit seinen umliegenden Gutshöfen Schmidtheim zu.                        

Unter der Leitung von Frau Gräfin Karl Beißel von Gymnich und der Hilfe von Frauen aus dem Ort stellten diese für die Krieger im 1. Weltkrieg Ende 1914 warme Winterkleidung her.                                                                                         

Im Dezember 1944 wurde das Schloss von den Militärs beschlagnahmt, um einen Hauptverbandsplatz anzulegen und gleichzeitig eine Unterbringungsmöglichkeit für verschiedene Generalstäbe der Wehrmacht zu schaffen.

Gräfin Jakobea Beissel von Gymnich war währenddessen mit vier Töchtern bei Verwandten in der Schweiz untergebracht. Im Schloss war Hermann Walter Graf Beissel mit einer Schwester verblieben, um das Vieh zu versorgen.      

Das Schloss war von großen 3-4m langen Rot-Kreuz-Fahnen eingefüllt, die Geräusche erzeugten, als ob ein großes Feuer brennen würde. Im Februar 1945 rückten die Nachfolger von General Seyß-Inquart vom Schloss ab.

Jetzt richteten Amerikaner im März 1945 einen Verbandsplatz im Schloss ein, der von farbigen Ärzten geleitet wurde. Nach Abzug der Amerikaner errichtete die Bundesbahn ein Erholungsheim für erholungsbedürftige Mütter im Schloss. Die ersten neuen Arbeitsplätze entstanden, da Zimmermädchen und Küchenpersonal benötigt wurden.

Das Schloss ist heute immer noch im Besitz der Familien Graf Beissel von Gymnich. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz.

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